Diversität in Deutschland als Normalfall? Bericht aus dem DO-Fachkreis am 8. Juni

Die 11. Sit­zung des Fach­krei­ses Di­ver­si­täts­of­fen­heit des Lan­des­netz­werks Bür­ger­en­ga­ge­ment Ber­lin am 8. Juni 2021 wid­me­te sich dem Aus­tausch zwi­schen Ber­lin und Bran­den­burg zu mi­gra­ti­ons- und in­te­gra­ti­ons­po­li­ti­schen Themen.

Ge­spannt folg­ten 76 Teil­neh­men­de ei­nem Vor­trag un­se­rer Gastreferent:in Char­lot­te Wohlf­arth zur neu ver­öf­fent­lich­ten Stu­die des Sach­ver­stän­di­gen­rats für In­te­gra­ti­on und Mi­gra­ti­on (SVR), in dem sie die acht Kern­bot­schaf­ten und zen­tra­le Er­geb­nis­se des Jah­res­gut­ach­tens „Di­ver­si­tät in Deutsch­land als Nor­mal­fall?“ vorstellte.

Migrationsrat Berlin

An­schlie­ßend kom­men­tier­te Ko­ray Yıl­maz-Gün­ay vom Mi­gra­ti­ons­rat Ber­lin e.V. ei­ni­ge der vom SVR ge­nutz­ten Be­grif­fe und Kon­zep­te. Er kri­ti­sier­te bei­spiels­wei­se Ein­wan­de­rung oder Di­ver­si­tät als „Be­rei­che­rung“ zu be­trach­ten, da dies im Um­kehr­schluss sug­ge­rie­re, dass Per­so­nen, die nicht „be­rei­chern“, zu­recht aus­ge­schlos­sen wür­den. Die­se Rhe­to­rik be­inhal­te eine öko­no­mi­sche Lo­gik, die für die Be­wer­tung von Men­schen fehl am Platz sei.

Er hob zu­dem her­vor, dass eine for­ma­le Gleich­stel­lung in vie­len Be­rei­chen nicht für eine an­ge­mes­se­ne Re­prä­sen­ta­ti­on und Teil­ha­be aus­reich­ten und for­der­te des­halb die Ein­füh­rung von Quo­ten und den ak­ti­ven Ab­bau aus­schlie­ßen­der Struk­tu­ren. In Be­zug auf die Dis­kus­si­on um das kom­mu­na­le Wahl­recht ver­wies er auf den be­grenz­ten Ent­schei­dungs­spiel­raum der kom­mu­na­len Ebe­ne, viel­mehr müss­te das Wahl­recht auf al­len Ebe­nen ge­öff­net werden.

Migrations- und Integrationsrat Land Brandenburg (MIR)

Des Wei­te­ren ging Dia­na Sand­ler vom Mi­gra­ti­ons- und In­te­gra­ti­ons­rat Land Bran­den­burg (MIR) e.V. in ih­rem an­re­gen­den In­put dar­auf ein, dass ak­ti­ve An­ge­bo­te in Bran­den­burg kei­ne Re­so­nanz fin­den, schwa­che Struk­tu­ren und we­nig För­der­mög­lich­kei­ten vor­han­den sein, was zu gro­ßer Ent­täu­schung und Frus­tra­ti­on bei den Migrant:innenselbstorganisationen füh­re. Ab­schlie­ßend tausch­ten sich die Be­tei­lig­ten in Brea­k­out-Ses­si­ons aus, was für ein Bei­trag sie zur Ver­rin­ge­rung der Dif­fe­renz zwi­schen dem An­spruch an ge­leb­te DO und der Wirk­lich­keit leis­ten können.

Nächstes Treffen am 14. September

Der Fach­kreis Di­ver­si­täts­of­fen­heit trifft sich wie­der am 14. Sep­tem­ber von 10:00 bis 12:00 Uhr (ge­än­der­te Zeit!). Wir wer­fen in Ko­ope­ra­ti­on mit dem Run­den Tisch Zivil­gesell­schaft.Berlin ei­nen ak­tu­el­len Blick auf die Ge­set­zes­no­vel­le Part­MigG, ge­mein­sam mit 

Bei In­ter­es­se an der Ver­net­zung und Mit­wir­kung im Fach­kreis DO kon­tak­tie­ren Sie bit­te per E‑Mail Ihre An­sprech­part­ne­rin Ley­la Ibra­hi­mo­va.

Le­ben­di­ge Nach­bar­schaf­ten – LeNa | Fach­kreis Di­ver­si­täts­of­fen­heit (DO)
zu­letzt ak­tua­li­siert 06.07.2021

 

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